Die Chiropraktik ist eine Form der Komplementärmedizin, die ergänzend zur Schulmedizin eingesetzt wird. Das bedeutet, dass sie im Falle einer offensichtlichen Verletzung oder Erkrankung die tierärztliche Untersuchung und Behandlung nicht ersetzt. Dennoch kann die Chiropraktik schulmedizinische Therapien begleiten und in Situationen zum Einsatz kommen, in denen ein schulmedizinischer Ansatz fehlt oder erfolglos bleibt.
Im Fokus der Chiropraktik stehen die Diagnose, Behandlung und Vorbeugung von mechanischen Störungen im Bewegungsapparat, insbesondere im Bereich der Wirbelsäule und des Beckens. Dabei spielt der Zusammenhang zwischen der Struktur des Körpers, vor allem des Bewegungsapparates, und seiner Funktion, insbesondere des Nervensystems, eine zentrale Rolle. Vereinfacht ausgedrückt: Das Gehirn kann die Muskulatur nur dann korrekt steuern, wenn es von den unzähligen Rezeptoren im Körper genaue Informationen über deren Stellung, Lage und Spannung erhält. Bei mechanischen Störungen in den Gelenken ist diese Kommunikation fehlerhaft oder unvollständig.
Mechanische Störungen können als Einschränkungen des normalen Bewegungsspielraums eines Gelenks verstanden werden. Durch manuelle Therapie, die in der Chiropraktik als Justierung bezeichnet wird, wird der normale Bewegungsspielraum wiederhergestellt. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die chiropraktische Justierung keine Subluxationen im medizinischen Sinne behebt und auch keine strukturellen Veränderungen, wie sie beispielsweise bei einer Arthrose auftreten, korrigiert. Sobald der normale Bewegungsspielraum wiederhergestellt ist, funktioniert auch das Nervensystem wieder wie vorgesehen. Aufgrund der Verschaltung unterschiedlicher Nervenbahnen im Rückenmark kann die Funktion innerer Organe sowie die Sensibilität der Haut positiv beeinflusst werden.